Legasthenie-Training.

 

Im Fokus des Lese- und Rechtschreibtrainings für Kinder und Jugendliche stehen das Üben des Lesens und Rechtschreibens. Jedes Training wird strukturiert und mit geeigneten Methoden unterstützt. Der Förderplan wird immer unter Berücksichtigung der psychsichen Situation des Kindes erstellt und fortlaufend reflektiert. Die Einzelförderung ermöglicht eine gezielte, symptomorientierte Förderung des Kindes.

Das Legasthenie-Training umfasst folgende Teilbereiche:

  • Training der Vorläuferfertigkeiten

  • Systematischer Aufbau der Lese- und/oder Rechtschreibfertigkeiten

  • Strukturiertes Training - abgestimmt auf die individuellen Bedüfnissen

  • Steigerung der Lernmotivation, Aufmerksamkeit und Konzentration

  • Kennenlernen und Anwenden von Lernstrukturen

  • Stärkung der emotionalen Situation, Steigerung des Selbstwerts sowie kennenlernen von Bewältigungsstrategien bei Fehlleistungen

  • Verfassung von pädagogischen Fachbefunden

  • Beratung von Betroffenen, Eltern oder Erziehungsberechtigen sowie Lehrkräften

Was ist Legasthenie?

 

Mit dem Begriff “Legasthenie” (in der Fachwelt auch als Lese-/ und Rechtschreib-Störung - kurz “LRS” bezeichnet), werden vor allem Schwierigkeiten im Erwerb des Wortlesens und/oder -schreibens bezeichnet. Die Lese-Rechtschreibstörung wird als eine isolierte Störung des Schriftspracherwerbs dargestellt und ist nicht Folge unzureichender Beschulung, einer Intelligenzminderung oder psychischer wie auch neurologischer Krankheit.

Legasthenie zeichnet sich aus einer komplexen Interaktion von neurobiologischen und -kognitiven Faktoren, der familiären und der schulischen Situation. Gravierende Hör- und Sehprobleme müssen vor Therapieantritt als möglicher Grund für die bestehende Schwäche beim Lese- und/oder Rechtschreiberwerb ganzheitlich ausgeschlossen werden. Beim Wortlesen haben zwischen 4 und 9 % der Gesamtpopulation massive Schwierigkeiten d.h. in jeder österreichischen Schulklasse findet man im Schnitt ein bis zwei Kinder mit LRS. Laut aktueller OECD-Studien haben bis zu 20 % der österreichischen SchülerInnen bereits bei einfachen Texten Verständnisprobleme. Werden diese Schwierigkeiten nicht spezifisch gefördert bleiben sie bis ins Erwachsenenalter bestehen.

Die LRS-Diagnostik (nach ICD-10) setzt ein detailliertes Anamnese- und Explorationsgespräch voraus, welches fundiertes Fachwissen erfordert und bevorzugt von speziell ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden soll.

Symptome bei Legasthenie.

 
  • Bereits vor der Einschulung sind erste Risikofaktoren für LRS erkennbar:

    - genetisches Risiko (familäre Vorbelastung, Eltern und Geschwister sind betroffen)

    - Auffälligkeiten in der Sprech- und Sprachentwicklung, insbesondere der Sprachlautverarbeitung (Phonologische Bewusstheit und/oder Benennungsgeschwindigkeit)

    - Schwierigkeiten beim Erlernen von Kinderliedern oder Probleme, sich diese zu merken

    - Probleme mit Reimwörtern, beispielsweise Haus, Maus, Laus

    Als Sprachförderin im Kindergarten achte ich bewusst bei Spielen und Übungen zur phonologischen Bewusstheit auf jene Kinder, welche bei Spielen zur Sprachlautschulung Probleme haben oder bereits Vermeidungsstrategien anwenden und eine aktive Teilnahme als mögliches Zeichen einer bestehenden Überforderung verweigern.

  • Die zu lesenden Texte sind meist für die betroffene Person nur schwer erfassbar. Das Lesen wird als sehr anstrengend empfunden und dauert auch aufgrund der langsamen Lesegeschwindigkeit sehr lange. Die Erkennung von Zusammenhänge wie auch die Wiedergabe des Gelesenen bereitet oftmals größe Schwierigkeiten.

    - Schwierigkeiten beim schnellen Benennen von Buchstaben

    - Probleme beim Zusammenlauten einfacher Buchstabenabfolgen

    - langsames und stockendes Lesen

    - erhöhte Anzahl an Lesefehlern. Buchstaben, Silben und Wörtern werden zum Beispiel ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge ausgesprochen


    - Schwierigkeiten beim Sinnverständnis und Lernen aus Texten

    - kurze Konzentrationsspanne

    - meist geringe Lesemotivation und Lesefreude

    - sonderbare Aussprache/Betonung

    - Verwendung ähnlich klingender Wörter oder Bildung von Ersatzwörtern bei Lesetexten

    - ambivalente Leseleistungen (gute/schlechte Tage)

  • Ein möglicher Hinweis für eine Rechtschreibschwäche ist, wenn ein und dasselbe Wort oftmals unterschiedlich falsch geschrieben wird. Die bestehende Fehlerhäufigkeit in der Rechtschreibung auch nach intensiven Übungsphasen könnte ein weiteres Merkmal sein.

    Weitere mögliche Anzeichen könnten sein:

    - Schwächen in der Phonologischen Bewusstheit

    - Probleme beim Buchstabenerwerb, Sprachlaute durch Buchstaben abgebildet werden - lautorientierte Schreiben gelingt meist nicht

    - oftmalige Verwechslung von d/t , g/k, v/f, etc.

    - Einsetzen und Anwendung falscher Buchstaben: z. B. Artzt statt Arzt

    - das Auslassen oder falsch platzieren von orthographischen Merkmalen wie z.B. Großschreibung, Konsonantenverdopplung oder das “stumme h”

    - schnelles Vergessen von geübten Wörtern

    - Probleme mit der Groß-Klein-Schreibung und der Erfassung von Grammatikstrukturen in Aufsätzen

    - hohe Fehleranzahl beim Abschreiben von Texten und Schreiben von Aufsätzen.

    - wahrnehmbarer Mangel an Selbstvertrauen und Frustration

    - ambivalente Leistungen je nach Tagesverfassung wie auch in Stress- und Prüfungssituationen oder nach längeren Übungspausen

 
  • Trainingseinheit.

    Im Einzeltraining gehe ich bewusst auf die individuelle Situation des Kindes ein. Nur durch eine zielgerichtete, symptomorientierte Förderung ist es legasthenen Kindern möglich, an ihren Schwächen zu arbeiten, die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten zu verbessern, den Glauben an sich selbst zu gewinnen und motiviert an Aufgaben heranzugehen.

  • Therapiedauer.

    Die Dauer der Therapie ist nicht vorhersehbar, da Lernfortschriftte oft nach einem langen Therapiezeitraum mit einer intensiven Übungsphase eintreten und somit erst in Folge ein sichtbarer Lernzuwachs erkennbar ist. Legasthenie ist nicht “heilbar”, aber mit Unterstützung einer symptomorientierten LRS—Förderung zu bewältigen.

  • Therapiekosten.

    Das Legasthenietraining zum Preis von 62 Euro pro 50 Minuten findet ausschließlich im Einzeltraining statt. Die Kosten beinhalten sämtliche direkte Aufwände für die Trainingseinheit, Lernstandserhebung, Elternberatung sowie anfallende administrative Arbeiten wie Therapieplanung und Dokumentation.